Ergebnisse
Nachdem die im Forschungsgegenstand erklärte Inhaltsanalyse an jeweils rund 500 Bildern der Corporate-Pinterest-Accounts von Puma und Billabong durchgeführt wurde, lassen sich folgende Ergebnisse zu der hier noch einmal aufgeführten Forschungsfrage ableiten.
Die Forschungsfrage lautete „Auf welchen Ebenen werden über Pinterest (Marken-)Botschaften überliefert und inwiefern entsprechen dargestellte Bilder dem Leitbild einer Marke?
Dass Bilder eine komplexe Wirkung auf die betrachtende Person haben, konnten wir bereits bei der Aufstellung des Codebuchs erahnen. So ließen sich bereits im Vorfeld die zu untersuchenden Ausprägungen in eine syntaktische, eine semiotische und eine praktische Ebene gliedern. Die Tatsache, dass wir zu unseren Hypothesen vor allem auf der syntaktischen Ebene, sprich dem Aufbau des Bildes, zu Erkenntnissen gelangt sind, lässt den Schluss zu, dass rezipierenden Personen vor allem durch Bestandteile der Bildebenen Botschaften vermittelt werden sollen. Wie Ergebnisse der Untersuchungen beider Corporate-Pinterest-Accounts ergaben, wird allerdings zumeist darauf verzichtet, beispielsweise durch Zitate eine direkte Nachricht zu überbringen, als eher über bewusst in Szene Gesetzte Modelle oder Motive bezüglich der Umgebung, der Kleidung oder der Körperhaltung Signale zu setzen. So bekommt die rezipierende Person die Möglichkeit, sich selbst eine persönliche Verbindung zu den von den Firmen dargestellten Motiven aufzubauen, ohne, dass er oder sie zu offensichtlich in eine bestimmte Richtung gedrängt werden, was ein positives Rezeptionserlebnis verhindern würde.
Des Weiteren ist zu sagen, dass so auch über die semiotische Ebene der überlieferten Emotionen Botschaften an Rezipierende übermittelt werden, indem Abbildungen durch Mimiken von Models oder speziell eingerichteten Umgebungen ein bestimmtes Gefühl angeheftet wird, dass vielleicht in erster Linie gar nicht mit dem abgebildeten Motiv assoziiert werden würde. Da sich diese Emotionen aber auch aus den syntaktischen Bildebenen ergeben, bleibt auch festzuhalten, dass übermittelte Botschaften auf Pinterest sehr stark sowohl über die syntaktische, als auch über die semiotische Ebene in engem Zusammenspiel überliefert werden.
Aus den Untersuchungen lässt sich folgern, dass sich für die untersuchten Firmen, Puma und Billabong, zwar gänzlich andere Ergebnisse hinsichtlich der Art und Weise der Kommunikation ihrer Markenbotschaften feststellen ließen, die der Marke zugehörigen Werte, wie ein starker Leistungsgedanke bei Puma oder ein entspannte Surfer-Livestyle bei Billabong, überwiegend deutlich aus den von uns untersuchten Bildern hervorging. Hier lässt sich zudem festhalten, dass es auch auf die Art der Markenbotschaft ankommt, in wie fern sich eine Botschaft aggressiver oder eher unterschwellig besser vermitteln lässt.
Hohe Anteile der Bilder von Puma mit einer Abbildung des eigenen Logos sprechen zum Beispiel für eine deutliche Positionierung der Marke hinsichtlich Identitätenbildung und Zugehörigkeitsgefühl, was Konsumenten und Konsumentinnen zu einer positiven Entscheidung bezüglich eines potenziellen Kaufs führen könnte.
Billabong hingegen verzichtet oft auf eine Abbildung des eigenen Logos, weil hauptsächlich ein Livestyle suggeriert werden soll, der dann erst im zweiten Schritt potentielle Kunden zu einer Konsumentscheidung verleiten könnte.
Es bleibt abschließend festzuhalten, dass auf Corporate-Pinterest-Accounts die syntaktische und die semiotische Bildebene eine sehr eng verbundene Rolle bei der Übermittlung von Botschaften spielen. Die von uns untersuchten Fälle von Puma und Billabong lassen verallgemeinernd schließen, dass davon auszugehen ist, dass in vielen Fällen auf Firmen-Accounts auch die firmeneigene Markenbotschaft durch die geposteten Bilder vermittelt wird.