Forschungsgegenstand
Donald Trump lebt es vor. Meinungen, Stellungnahmen oder generelle Informationen, der amtierende US-Präsident hat für die Kommunikation mit der Öffentlichkeit vor allem die sozialen Netzwerke lieb gewonnen. Insbesondere der Mikrobloggingdienst Twitter dient Trump dabei als „Sprachrohr“ nach außen – 200 Zeichen in einem Tweet und die ganze Welt redet drüber. Auch in der deutschen Politik ist diese Entwicklung im Zuge der Mediatisierung längst angekommen. Die Folge: Die digitalen Plattformen haben sich für die politischen Akteure inzwischen als profitables Instrument des persönlichen Agenda Settings etabliert. Besonders aktiv zeigt sich unter den deutschen Parteien die „Alternative für Deutschland“ (AfD).
Die Partei gilt in ihrer Außendarstellung als umstritten und rechtspopulistisch, erlebt dennoch in der Bevölkerung großen Zuspruch und verbucht bemerkenswerte politische Erfolge. Seit 2017 sitzt die AfD im Deutschen Bundestag und ist seit 2018 auch in allen 16 deutschen Landesparlamenten vertreten. Damit hat sich das erste Mal in Deutschland eine rechtspopulistische Partei im Parteiensystem etabliert. Ein bevorzugtes Augenmerk legt die AfD dabei auf ihren Auftritt in den sozialen Netzwerken.
In diesem Zusammenhang wird untersucht, inwiefern das Agenda Setting einzelner AfD-Spitzenpolitiker auf Twitter erfolgt. Dazu werden die Aktivitäten der drei Politiker Björn Höcke, Beatrix von Storch sowie Georg Pazderski über einen Zeitraum von sieben Wochen ausgewertet. Wie präsentierten sich die Politiker auf Twitter? Welche Themen werden insbesondere thematisiert? Welche Stilmittel verwendet? Wie ist der Kommunikationston und wie einseitig treten die Politiker in ihrer Positionierung auf?
Diese Ausgangsfragen werden mittels der wisschenschaftlichen Methode einer Inhaltsanalyse untersucht. Außerdem wird das Kommentarverhalten der Nutzer auf die Tweets der AfD-Politiker berücksichtigt: Wie fällt das Feedback der Nutzer auf möglicherweise emotionale oder vermeintlich rechtspopulistische Inhalte aus? Zwischen dem 13. Februar bis 03. April 2019 flossen dazu 237 Tweets und 875 Kommentare in diese Untersuchung ein.
Weitere Ergebnisse befinden sich in der inhaltsanalytischen Untersuchung.