Forschungsgegenstand

Twitter, Facebook, Tumblr, YouTube oder Blogs – das World Wide Web wird derzeit mit Sozialen Netzwerken überflutet und stellt Unternehmen aller Art vor eine völlig neue Hürde: Eine Marketingstrategie muss her, um das eigene Image ins rechte Licht zu rücken. Wer im Zeitalter der vernetzten Welt nicht auf Facebook und Co zu finden ist, versäumt die Chance Kunden an das Unternehmen zu binden.

Ganz besonders für Medienunternehmen scheint es Pflicht zu sein, den eigenen Internetauftritt zu pflegen und sich entsprechend zu präsentieren, um Inhalte zu multiplizieren und um Aufmerksamkeit zu generieren. Die Kommunikation mit dem Rezipienten - also dem potenziellen Kunden oder Zuschauer - steht im Vordergrund der Sozialen Netzwerke. Ziel ist es, den Rezipienten von sich zu überzeugen, Sympathie zu sammeln und ihn dadurch – von seiner Sicht unbewusst – an das Unternehmen zu binden. Durch die Sozialen Netzwerke erhalten Unternehmen für den Rezipienten ein Gesicht. In der folgenden Inhaltsanalyse wird nun speziell untersucht, inwiefern Fernsehsender das Potenzial des Microbloggings Twitter nutzen. Denn besonders Twitter eignet sich ideal zur Echtzeitkommunikation mit dem Kunden. Er kann Beschwerden loswerden, Fragen stellen und Verbesserungsvorschläge twittern. Reagiert ein Unternehmen auf die Tweets seiner Follower, erzeugt dies die gewünschte Bindung und positive Reaktionen der Follower. Doch wie twittert man nun erfolgreich?

Um diese Frage beantworten zu können, beleuchteten sechs Studenten des Studiengangs Medienwirtschaft und Journalismus der Jade Hochschule in Wilhelmshaven im Rahmen des Seminars Medienforschung unter der Aufsicht von Prof. Dr. Andreas Schelske vier Twitteraccounts der Fernsehsender RTL, ProSieben, Das Erste und ZDF in einem Zeitraum von vier Wochen. Welcher Sender kann Erfolg verbuchen? Und an welchen Bereichen muss die Strategie eventuell angepasst werden? Hierzu wurden verschiedenste Hypothesen aufgestellt, bei denen davon ausgegangen wurde, dass sie der Realität entsprächen. Diese Hypothesen betreffen die Vorgehensweise der Sender auf Twitter. Anschließend wurde hierzu ein Codebuch angelegt, in dem festgehalten wurde, welche Faktoren die Hypothesen widerlegen oder bestätigen könnten. Schließlich wurde das Codebuch an 1115 Tweets angewandt, um ein repräsentatives Ergebnis erhalten zu können. Zuguterletzt wurde, aufbauend auf den Ergebnissen, eine Corporate Twitter Strategie aufgestellt.