Forschungsgegenstand

Soziale Netzwerke nehmen einen immer größer werdenden Einfluss auf unser tägliches Leben ein. Auch in der Politik geht der Trend zum nahbaren Internetauftritt nicht an den Parteien und Politikern vorbei. Ohne Zweifel sind Facebook, Twitter und weitere soziale Netzwerke ein wichtiges Instrument, um Wählerstimmen und politische Meinungen zu beeinflussen. Besonders Twitter wird mittlerweile nicht nur von Obama, Trump und Co. genutzt, um sich zu profilieren und Aufmerksamkeit im politischen Diskurs zu bekommen, auch in Deutschland nutzen die Parteien mittlerweile Twitter für ihre Wahlkampagnen.

Besonders erfolgreich verlief die letzte Bundestagswahl 2017 für die beiden Parteien FDP und AfD. Besonders interessant ist die Medienpräsenz dieser beiden Parteien, da sie den größten Zuwachs an Wählerstimmen unter den Parteien erreichen konnten. Wie sich diese beiden Parteien in den sozialen Medien präsentieren ist daher von großem Interesse. Auffällig ist, dass sich die beiden Parteien deutlich in ihrem Erfolg in den sozialen Medien unterscheiden. Die AfD gehörte im Januar 2018 zu der am meisten abonnierten Partei in den sozialen Netzwerken in Deutschland. Die FDP liegt dahingegen nur auf Platz neun in dem genannten Ranking. Fraglich ist demnach, worin sich die beiden Parteien in ihrem Auftritt auf den sozialen Netzwerken unterscheiden, wenn beide dennoch erfolgreicher in der letzten Bundestagswahl 2017 abgeschnitten hatten?

Um diesen Aspekt zu hinterfragen, untersuchten sechs Studentinnen und Studenten des Studiengangs Medienwirtschaft und Journalismus der Jade Hochschule in Wilhelmshaven im Rahmen des Seminars Medienforschung unter der Aufsicht von Prof. Dr. Andreas Schelske die Twitteraccounts der beiden Parteien FDP und AfD. Hierfür wurden die Tweets beider Parteien in einem Zeitraum von vier Wochen aus dem Herbst 2018 näher untersucht. Wie unterscheiden sich die Parteien AfD und FDP auf Twitter hinsichtlich ihrer Darstellung parteiinterner gegenüber parteiexterneren Themen? Welche Personen werden erwähnt oder geretweetet? Werden andere Institutionen genannt oder in den Tweets verlinkt? Hierzu wurden 18 verschiedene Hypothesen aufgestellt, von denen am Ende neun Hypothesen in einer Inhaltsanalyse an 612 Tweets angewendet wurden.

Zusätzlich wurde neben der Untersuchung der Twitterseiten ein Vergleich zwischen den beiden Programmen SPSS und MAXQDA herausgearbeitet. Die Inhaltsanalyse wurde daher zweifach durchgeführt von zwei Gruppen mit je drei Studenten. Die eine Gruppe fertigte eine repräsentative Inhaltsanalyse an und die andere Gruppe untersuchte die Tweets mit einem geringeren Stichprobenumfang. Dafür wurde noch eine Bewertung angefertigt und die Arbeit mit dem Programm reflektierend beurteilt.


Weitere Ergebnisse befinden sich in der inhaltsanalytischen Untersuchung.