Ergebnisse

Ziel der Analyse war es, die vorausgestellte Forschungsfrage „Inwieweit kann kulturelle Differenzierung auf Pinterest umgesetzt werden“ zu überprüfen. Hierfür wurden die zwei Pinterestaccounts der britischen und japanischen Vogue im Bezug auf kulturelle Merkmale sowie dem Agenda-Setting untersucht und analysiert. Der Fokus auf konkrete Produkte variiert bei beiden Accounts. So legt die japanische Vogue ihren Fokus stark auf einzelne Produkte, die häufig als „It-Pieces“ darstellt werden. Dem Nutzer werden so konkrete Teile vorgeschlagen, die nachgekauft werden können. Durch die Verlinkung zu passenden Vogueartikeln können weitere Informationen, wie die Marke, über die abgebildeten Produkte herausgefunden werden. So schaffen die Pinterestaccounts eine Verbindung zu ihren Onlineauftritten. Die britische Vogue zeigt im Vergleich vermehrt Gesamteindrücke in Form von Streetstyle-Bildern. Hier steht die Inspiration und nicht Imitation der gezeigten Mode im Vordergrund.

Trotz kultureller Unterschiede der beiden Herkunftsländer posten die beiden Accounts vornehmlich Bilder, die einen westlichen kulturellen Charakter aufweisen. Unter Einbezug der Kulturintegrativität passt ein Großteil der zunächst westlichen anmutenden Bilder der japanischen Vogue dennoch in das Kulturschema Japans. So posten beide Accounts vornehmlich Bilder mit typisch kulturellen Merkmalen, auch wenn insgesamt ein westlicher kultureller Charakter aufgewiesen werden kann.

Auch bei der Betrachtung des Schönheitsideals dominiert das westliche Ideal. Beide Vogueaccounts verfolgen ein relativ ähnliches Schönheitsideal, dass sich durch helle Haut, eher helle Haarfarben wie blond oder braun und einer schmalen Nase charakterisieren lässt. Werden die abgebildeten Celebrities betrachtet lässt sich ein ähnliches Bild erkennen. Somit orientiert sich der japanische Pinterestaccount nicht nur am westlichen Schönheitsideal, sondern auch an der westlichen Popkultur. Die britische Vogue legt dagegen vornehmlich Wert darauf, britische Celebrities zu posten und somit nationale Identität zu bewahren. Bei der britischen Vogue wird das Agenda-Setting außerdem auch durch Ereignisse mit politischem Kontext gesteuert, bei der japanische dagegen eher durch Ereignisse wie „Red Carpet“-Events. Lediglich bei Bildern des Types „Food“ orientiert sich die britische Vogue anders als bei den vorher betrachtenden Aspekten, vermehrt an der japanischen Kultur und Küche.

Während die britische Vogue ihren Nutzern bereits zutraut sich modisch zu kleiden, gibt die japanische Vogue genaue Vorgaben bezüglich der Kleidung. Die japanische Vogue nimmt demnach ein geringeres Stilbewusstesein ihrer Nutzer an und möchte daher mit ihren Posts, die häufig Kaufempfehlungen enthalten, in eine bestimmte Richtung steuern. Die britische Vogue ist dagegen kulturintegrativ. Postings des britischen Pinterestaccounts dienen eher zu Inspirationszwecken, was durch die vermehrte Veröffentlichung von Gesamteindrücken und natürlichen Umgebungen unterstützt wird.

Somit ist bei beiden Pinterestaccounts eine unterschiedliche Intention ihrer Postings erkennbar. Während die japanische Vogue konkrete Produktvorschläge bietet, dienen die Posts der britische Vogue eher als Inspiration für Ihre Nutzer. Kulturelle Unterschiede sind daher weniger auffällig, da sich beide Accounts vor allem an der westlichen Kultur orientieren.