Zusammenfassung


Wissenschaftsthemen stehen mit anderen Themen auf einer Stufe. Zurückzuführen ist dies auf die große Reichweite von Social-Media-Plattformen. Hier kann eine breite Masse mit sehr wenig Zeit- und Arbeitsaufwand erreicht werden. Galileo versucht sich als Wissenschaftsmagazin darzustellen, behandelt aber auch kommerzielle Themen, um der Zielgruppe gerecht zu werden. Da die meisten Beiträge die Themen der Sendung wiederspiegeln, kann dies auch Facebook-übergreifend festgestellt werden. Wissenschaftliche Themen werden jedoch nicht ausgeblendet, sondern mit anderen Themen ergänzt. Insgesamt kann festgehalten werden, dass Themen behandelt werden, die dem öffentlichen Interesse entsprechen und Diskussionsbedarf bei den Nutzern hervorrufen. Um sich als Wissenschaftsmagazin zu behaupten, wird auf eine neutrale Eigendarstellung Wert gelegt. Es werden fast ausschließlich Themen behandelt, die keinen aktuellen Bezug nachweisen können. Auch im Hinblick auf den Inhalt kann nicht bestätigt werden, dass wissenschaftliche Themen hauptsächlich im Vordergrund stehen. Zusätzlich wird ein Beitrag immer multimedial unterstützt. Bei näherer Betrachtung der medialen Verweise hat sich herausgestellt, dass Galileo nur eigene Medien nutzt. Hierbei wird entweder auf Webseiten der ProSiebenSat.1 Media AG verwiesen oder auf Social-Media-Plattformen von Galileo.

Abschließend ist zu sagen, dass Galileo die Facebook-Seite als Marketinginstrument für die eigene Sendung nutzt. In Hypothese zehn wurde überprüft, wie viele Teaser zur Sendung auf der Seite enthalten sind und dies war in 65 Prozent der Fall. Facebook ist für Galileo also eine Plattform zur Ankündigung von Beiträgen in der Sendung am Abend.

Der Inhalt der Sendung und somit die Qualität von Galileo steht im Mittelpunkt der Kritik und auch der Interaktion der Nutzer. Allerdings werden im Umkehrschluss keine Themenvorschläge seitens der Nutzer geäußert. Das heißt, die Nutzer kritisieren gerne und oft den Inhalt und die Wiederholungen der Sendung, sind aber nicht gewillt, eigene Themen einzubringen.

Insgesamt kann festgehalten werden, dass Galileo-Beiträge ein bestimmtes Muster erkennen lassen, während Nutzer Beiträge und Kommentare willkürlich und meist auch ohne Bezug aufeinander veröffentlicht werden. Hier wird weder Bezug auf ein bestimmtes Thema, noch auf die Sendung oder deren Inhalte allgemein, genommen.



Image und PR

Keine andere Plattform hat eine so starke öffentliche Meinungswirkung wie Facebook. Das wirkt sich auch auf das Image und die öffentliche Meinung von Galileo aus. Die Facebook-Seite von Galileo ist als öffentliche Gemeinschaft oder Gruppe zu verstehen. Hier kann jeder Nutzer seine Meinung zur Sendung, zum Inhalt, den Moderatoren oder den Beiträgen mitteilen. Es werden auch themenfremde Beiträge geduldet und nicht von Galileo entfernt.

Fest steht, dass Galileo die Facebook-Seite zu Marketingzwecken nutzt: Galileo versucht seine Zielgruppe einzubinden und zu erweitern. Die Nutzer werden regelrecht aufgefordert, jederzeit ihre Meinung zu äußern. Hier nimmt Galileo eine passive Rolle ein und stellt lediglich Themen zum Diskussionsbedarf bereit. Außerdem nutzt Galileo die Facebook-Seite sehr stark als Marketinginstrument, indem täglich Teaser zu aktuellen Sendung gepostet werden.

Public Relation dient der Kommunikation zwischen Unternehmen und der öffentlichkeit. Social- Media-Portale werden als Dialogplattformen gesehen. Nur findet hier kein wirklicher Dialog statt. Die Interessen der Zielgruppe werden nicht erhört - was eigentlich ein Ziel der zweiseitigen Kommunikation ist. Galileo sucht keinen Dialog mit seinen Nutzern und verwendet so den digitalen Media-Kanal nicht optimal als PR-Werkzeug. Die Nutzer sagen ihre Meinung, antworten auf die Frage des Tages und bringen auch private Themen ein. Allerdings »antwortet« Galileo nicht, sondern überlässt die Kommunikation den Nutzern selbst.

Galileo möchte sein Image als Wissenschaftsmagazin auch auf der Facebook Plattform wiederspiegeln. Wenn die Themenauswahl jedoch genauer betrachtet wird, fällt auf, dass lediglich die Hälfte der Beiträge auf der Facebook-Seite wissenschaftliche Themen beinhaltet. Da sich die Kritik der Nutzer zum größten Teil auf den Inhalt der Sendung bezieht, kann vermutet werden, dass die Nutzer Galileo nicht als Wissenschaftsmagazin betrachten.

Sinngemäß wird vorausgesetzt, dass die Galileo-Fans, die auf der Facebook-Seite aktiv sind, die Galileo-Sendung kennen. Das heißt, sie sind Zuschauer und gehören somit zur Zielgruppe von Galileo. Die Kommunikation innerhalb des sozialen Netzwerks kann das Image von Galileo also beeinflussen, da hier die Zuschauer, also die direkte Zielgruppe der Sendung, aktiv ist. Sie spiegeln die öffentliche Meinung über die Sendung wieder und beeinflussen somit das Image von Galileo.

Die Auswertung zeigt, dass das Image der Sendung nicht den Wünschen von Galileo entspricht. Es kann nicht bestätigt werden, dass Galileo als aktuelles Wissenschaftsmagazin von der öffentlichkeit wahrgenommen wird.