Zusammenfassung

Die Studierenden stellten sich vor der Untersuchung die folgende Forschungsfrage. Mit Hilfe der fünf Haupthypothesen wurden die Suchergebnisse von Google untersucht und die Forschungsfrage beantwortet. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse findet sich unter der Forschungsfrage.


Welche Veränderungen und Besonderheiten in Bezug auf das Suchergebnis-Ranking, themenbezogene Quantität und Qualität der Suchergebnisse, Werbeschaltung und persönliches Empfinden generieren Google beziehungsweise Bing bei der Suchanfrage alice im wunderland und wo findet sich die Verknüpfung an das Thema Agenda Setting unter Einbeziehung der Aufgabe des Gatekeepers innerhalb dieser Beobachtung?



Das Kopf-an-Kopf-Rennen

Bei der Analyse ist deutlich geworden, dass sich überwiegend Firmen und kulturelle Institutionen auf den ersten 30 Plätzen positionieren. Darunter besonders oft Redaktionen und die Online-Enzyklopädie Wikipedia. Die Seite liegt im Durchschnitt bei Google auf Rang zwei und bei Bing auf Rang eins. Dabei treten verschiedene Einträge auf, so zum Beispiel über das Buch, den Film von 1951, 1999 und 2010 und auch über die Zeichentrickserie.

Die Studenten konnten dies aus technischer Sicht nicht nachvollziehen und stellten sich daher die Frage, ob eine bewusste Platzierung von Google stattfindet. Auf der anderen Seite ist aber auch nachvollziehbar, das Wikipedia hohe Visit-Zahlen und Fremdverlinkungen von dritten Webseiten verzeichnen kann, da die Einträge viele gebündelte Informationen enthalten, nach die der Rezipient womöglich sucht. Somit währe nachvollziehbar, das Google darauf reagiert und diesen beliebten Link hoch platziert.

Besonders deutlich werden auch die unterschiedlichen Algorithmen, mit denen Google beziehungsweise Bing Ergebnisse generieren: Bei Bing erscheinen im Gegensatz zu Google mehr private Akteure, welche zudem weiter oben in der Rangfolge auftreten. Google hat den Fokus anscheinend vermehrt auf redaktionelle Inhalte gerichtet. Dies könnte als Anreiz gedacht sein, damit private Unternehmen, die eine hohe Platzierung erreichen möchten, Geld in die bezahlten AdWords investieren müssen.



Die Plätze sind vergeben

In den 30 Tagen der Untersuchung gibt es bei Google insgesamt 780 Ergebnisse, bei Bing 870 (Selbstverweise wurden nicht mit einberechnet). Faktisch gibt es bei Google aber nur 41 unterschiedliche Domains und lediglich 30 Domains bei Bing. Da ein Anbieter verschiedene Domains besitzen kann, präsentieren die beiden Suchmaschinen sogar noch weniger Akteure.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das redaktionelle Gesamtangebot im Untersuchungszeitraum kaum erweitert wird. Die angebotenen Ergebnisse der beiden Suchmaschinen wechseln eher unwesentlich. Der Nutzer kann so zwar unter verschiedenen Angeboten wählen, jedoch wird dieses Angebot auf längere Sicht kaum erweitert. Die ersten drei Ergebnisseiten werden von bestimmten Akteuren belegt, die sich im Untersuchungszeitraum kaum verändert haben.



Interessant sind nur die Gewinner

Eine Studie von 2004 zeigt, dass bei 96% der Suchanfragen nur die ersten Ergebnisseiten betrachtet werden und die größte Aufmerksamkeit auf den ersten beiden Rangplätzen liegt. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass diesen Ergebnisvorschlägen ein hohes Maß an Vertrauen entgegengebracht wird und das dieses Ranking nicht weiter in Frage gestellt wird. Das Agenda Setting von Suchmaschinen wirkt sich also nur auf die ersten Seiten aus. Die Studenten heben jedoch hervor, dass die Agenda der Suchmaschine nur als Orientierung und Hilfefunktion dient. Inwieweit sich der Rezipient auf die Agenda einlässt, bleibe ihm selbst überlassen. Das Ergebnis hängt so vom eigenen Nutzungsverhalten ab und dem zu Folge werden auch nur die Informationen, die für den Rezipienten von Bedeutung sind, in die eigene Agenda überführt.