Forschungsgegenstand
„Der Begriff ‚Atomkraft‘ wird auf der Google-Agenda häufiger in negativen Zusammenhängen genannt als in einem positiven Kontext.“
Studie zum Thema Agenda Setting von Google, „Atomkraft“, 2010
Suchbegriff
Unter Atomkraft versteht man erst einmal nichts anderes als die Kraft, die im Inneren eines Atomkerns wirkt. Diese Bindungsenergie hält die Kernbausteine eines Atoms zusammen. Darüber hinaus wird der Begriff aber auch im Zusammenhang mit der Stromgewinnung durch die Spaltung von Atomkernen benutzt. über die Nutzung dieser Technik, konnte sich bisher kein Konsens bilden: Dem geringen CO2-Ausstoß der Atomkraftwerke stehen verschiedene Risiken, wie die Gefahr eines Reaktorunfalls, entgegen.
Forschungsinteresse
Im Jahr 1969 geht das erste kommerzielle Atomkraftwerk Deutschlands ans Netz. Die Atomkraft, auch als Kernenergie bezeichnet, gilt unter Befürwortern als unerschöpfliche Energiequelle der Zukunft. Zeitgleich entwickelt sich die so genannte Anti-Atomkraft-Bewegung, die sich gegen eine zivile Nutzung der Kernenergie ausspricht. Unter anderem die offene Frage der Endlagerung ist Anlass zahlreicher Demonstrationen und Proteste. Schwerwiegende Reaktorunfälle, wie 1986 im ukrainischen Tschernobyl und 2011 im japanischen Fukushima, lösen politische Debatten aus und werfen viele Fragen auf: Wie sicher sind die deutschen Atomkraftwerke? Was ist eine Kernschmelze? Und kann man sich vor radioaktiver Strahlung schützen?
Um sich eine Meinung zu bilden, informieren sich die Bürger immer häufiger über das Internet. Hier hat Google als meist genutzte Suchmaschine eine tragende Rolle. Es stellt sich somit die Frage: Welchen Einfluss kann Google auf die Bildung der öffentlichen Meinung über Atomkraft haben, wenn manche Themen leichter als andere in den Suchergebnissen zu finden sind?
Rahmenbedingungen
- Untersuchungsobjekt: Die Ergebnisse der ersten zwei Seiten der Suchmaschine Google bei Eingabe des Begriffs Atomkraft, sowie die Anzeigen bei Google
- Beobachtungszeitraum: 01.11.2010 bis 30.11.2010
- Tageszeit der Datenerfassung: 20 bis ca. 24 Uhr
- Anzahl der Codierer: 5
- Anzahl der Codierungen: 15 (alle zwei Tage)
- Standort der Codierungen: Wilhelmshaven
Die Auswertung der Daten beruht auf einem vorher entwickelten Codebuch, das Ihr hier herunterladen könnt.