Zusammenfassung

Die Studierenden stellten sich vor der Untersuchung eine Forschungsfrage, die sie mit Hilfe von verschiedenen Hypothesen messbar machen wollten. Ein Teil der Hypothesen konnten die Studierenden erwartungsgemäß bestätigen, während einige jedoch nicht den Erwartungen entsprachen und somit widerlegt wurden.


Wie verändern sich die Ergebnisseiten der Suchmaschine Google bei Eingabe des Suchbegriffes Atomkraft in einem Beobachtungszeitraum von 30 Tagen? Welche Akteure sind hier vertreten und in welchem Kontext werden sie erwähnt? Dominiert bei den Ergebnissen eine eindeutige politische Haltung und welche Aussagen hinsichtlich Aktualität und Kommerzialisierung sind erkennbar?



Der Kampf um die ersten Plätze

Bei der Google-Suche nach dem Begriff "Atomkraft" sind auf den ersten beiden Ergebnisseiten vor allem politische Akteure vertreten. Mit 65 Prozent nehmen demnach Politiker, Parteien und die Regierung die deutliche Mehrheit ein. Danach folgen NGOs mit 12 Prozent und staatliche Institutionen mit nur 7 Prozent. Andere Akteure, wie die Energiewirtschaft oder das Dienstleistungsgewerbe, sind nur selten auf den Ergebnisseiten zu finden. Die Suchergebnisse zum Begriff "Atomkraft" werden im November 2010 somit von politischen Akteuren und NGOs dominiert. Dies ist nicht verwunderlich, da das Thema häufig in der Politik präsent ist und oft durch Vertreter der Anti-Atomkraft-Bewegung kritisiert wird.



Atomkraft. Wie bitte?

Welche Haltung nehmen die Akteure zum Thema Atomkraft ein? Und gibt es ein vorherrschendes Meinungsbild? Während sich die politischen Akteure eher positiv gegenüber Kernenergie äußern, dominiert bei den NGOs eine kritische Haltung. Eine Meinungsvielfalt scheint somit gegeben. Bei der Betrachtung aller Zielseiten, überwiegt allerdings mit 57,4 Prozent knapp die ablehnende Haltung. Wer bei der Suchmaschine Google nach dem Begriff "Atomkraft" sucht, wird also vor allem auf Zielseiten verwiesen, die das Thema kritisch behandeln. Dies gilt selbstverständlich nur für den Untersuchungszeitraum und könnte in Folgestudien weiter untersucht werden.



Die Konkurrenz schläft

Der Anzeigenbereich der Ergebnisseiten wird im Untersuchungszeitraum von wenigen Branchen dominiert. Akteure, wie politische Parteien oder Privatpersonen sind hier nicht auffindbar. Auch die Medien sind mit nur vier Anzeigen kaum vertreten. So haben NGOs, das Dienstleistungsgewerbe und die Energiewirtschaft, im bezahlten Bereich der Suchergebnisse scheinbar eine Monopolstellung. Auch eine Konkurrenz innerhalb der Branchen wird zumindest in den Suchergebnissen nicht sichtbar. Denn es handelt sich pro Branche nur um wenig verschiedene Akteure. So sind die 22 Anzeigen aus dem Dienstleistungsgewerbe auf nur ein Unternehmen zurückzuführen.

Die Auswertung der Inhaltsanaylse zeigt: Auf den Ergebnisseiten zur Suche nach dem Begriff "Atomkraft" scheinen sich nur wenige Akteure über finanzielle Mittel zu positionieren. Gerade bei einem derart umstrittenen Thema, ist dies verwunderlich. Dabei muss es sich nicht zwingend um kommerzielle Absichten handeln. Die meisten Anzeigen im Untesuchungszeitraumverweisen auf meinungsbildende und informierende Zielseiten.



Alles bleibt beim Alten

Die ersten zwei Ergebnisseiten zum Begriff "Atomkraft" verändern sich im November 2010 nur wenig. So verteilen sich die 532 erfassten Zielseiten auf nur 72 verschiedene Domains. ähnlich sieht es bei den Bildern aus: Die Ergebnisseiten enthalten insgesamt 66 Bildverweise. Dabei handelt es sich aber nur um sechs verschiedene Bilder. Welche Zielseiten in der Google-Suche angezeigt werden, scheint sich somit zumindest innerhalb eines Monats kaum zu ändern. Mit Ausnahme von den Google-News Einträgen, ist eine tagesaktuelle Berichterstattung daher kaum gegeben. Auch die Reihenfolge der Ergebnisse bleibt insbesondere im oberen Drittel der Ergebnisseite annähernd gleich.