Zusammenfassung

Die Studierenden stellten sich vor der Untersuchung eine Forschungsfrage, die sie mit Hilfe von verschiedenen Hypothesen messbar machen wollten. Ein Teil der Hypothesen konnten die Studierenden erwartungsgemäß bestätigen, während einige jedoch nicht den Erwartungen entsprachen und somit widerlegt wurden.


Wie verändert sich das Ranking in der Internetsuchmaschine Google bei der Eingabe des Suchbegriffs Hartz 4 über einen Untersuchungszeitraum von 30 Tagen, welche Akteure sind im Ranking vertreten und welche wertende Tendenz ist vorhanden?



Google verstehen

Die Frage, warum bestimmte Suchergebnisse bei Google häufiger als andere vorkommen, konnten die Studierenden nicht beantworten. Eine Untersuchung des genauen Rankingverhaltens erscheint aufgrund fehlender Transparenz sehr schwierig. Dennoch können Aussagen über die Dynamik der Suchergebnisse gemacht werden: Aufgrund der Vielzahl an erfassten Domains erscheint die Veränderung der Ergebnisse zunächst groß. Allerdings verweisen diese nur auf eine geringe Zahl unterschiedlicher Websites. Welche Ergebnisse auf der Google-Agenda zum Begriff "Hartz 4" auftauchen, ändert sich im Untersuchungszeitraum daher nur wenig. Die Ränge auf den ersten drei Ergebnisseiten scheinen zwar zu wechseln, eine markante Verschiebung der Reihenfolge ist aber nicht erkennbar.



Politisches Versteckspiel

Auf den Ergebnisseiten zum Suchbegriff "Hartz 4" tauchen politische Akteure nur selten auf. Vermutlich möchte die Politik nicht mit einem derart vorbelasteten Wort in Verbindung gebracht werden. Vielleicht möchte man auch der oftmals falschen Verwendung dieser Begrifflichkeit entgegen wirken. Arbeitslosengeld II wäre die richtige Bezeichnung. Doch wie vielen Bundesbürgern ist dies bekannt? Wer sich über das Thema informieren möchte, wird bei Google wohl eher zum Suchbegriff "Hartz 4" tendieren. Informationsangebote der Regierung werden dabei nur selten erreicht. Somit bleiben Empfänger des Arbeitslosengeld II bei der Google-Suche eher orientierungslos.



Ärger in der Luft

Der Begriff "Hartz 4" wird auf der Google-Agenda im Untersuchungszeitraum vor allem in neutralen und negativen Zusammenhängen erwähnt. Positive Nennungen sind so gut wie nicht vorhanden. Doch wie kommen insbesondere die abwertenden Tendenzen zu Stande? Es sind weniger die Medien, sondern vor allem Privatpersonen, die im Internet ihren Unmut ausdrücken. In Foren und Blogs tauschen sich Betroffene über das Thema aus und lassen Hartz 4 selten in einem positiven Licht erscheinen.



Werben mit Hartz 4

Die gewinnbringende Funktion von Google als Werbeträger hat das Dienstleistungsgewerbe längst erkannt. Und auch bei persönlichen Themen scheint die Suchmaschine ihren Zweck zu erfüllen. So platzieren Anwälte und Kreditinstitute ihre Anzeigen bewusst auf den Ergebnisseiten zum Suchbegriff Hartz 4. über die Frage weshalb andere Branchen hier weniger vertreten sind, können nur Vermutungen angestellt werden: Möglicherweise fehlen diesen Akteuren die finanziellen Mittel oder aber sie möchten nicht mit dem negativ behafteten Begriff "Hartz 4" in Verbindung gebracht werden.