Ergebnisse

Aus Platzgründen werden die Forschungsergebnisse an dieser Stelle nur auszugsweise dargestellt. Eine ausführliche Dokumentation und Auswertung aller Ergebnisse findet Ihr hier zum Download. Die Ergebnisse werden zunächst neutral präsentiert. Eine Interpretation und Bewertung der Ergebnisse erfolgt jeweils am Ende jedes Absatzes unter der überschrift "Bewertung der Hypothese".




Ergebnisse zu Hypothese 1

"Wenn bei der Suchmaschine Google nach dem Begriff Krankenkasse gesucht wird, dann erscheinen auf den ersten 30 Ergebnissen mehrheitlich gesetzliche Krankenkassen."

Der Untersuchung liegen 836 Suchergebnisse zu Grunde. Ausgewertet wurden der Namen der jeweiligen Website und der Rang im Ranking der Suchmaschine. Von den 836 Suchergebnissen sind 98,4 Prozent gesetzliche Krankenkassen und lediglich 1,6 Prozent private Krankenkassen.



Hypothese bestätigt Die Hypothese ist bestätigt. Die gesetzlichen Krankenkassen nehmen auf den ersten drei
   Ergebnisseiten bei Google beinahe alle Plätze ein.



Bewertung zu Hypothese 1

Private Krankenkassen sind unter den ersten 30 Ergebnissen in der Suchmaschine Google wahrscheinlich aufgrund ihres spezielleren Angebots nicht zu finden. Der Begriff Krankenkasse ist womöglich zu allgemein, als dass sich der Aufwand einer Suchmaschinenoptimierung für diesen Begriff für die privaten Anbieter lohnen würde. In der Bundesrepublik gibt es wesentlich mehr gesetzliche Krankenkassen, sodass die Wahrscheinlichkeit, dass gesetzliche Krankenkassen im Ranking auftauchen, auch höher ist. Immerhin sind rund 90 Prozent der Bundesbürger gesetzlich versichert.



Ergebnisse zu Hypothese 2

"Wenn bei der Suchmaschine Google nach dem Begriff Krankenkasse gesucht wird, dann erscheinen auf den ersten 30 Ergebnissen mehrheitlich kommerzielle statt politische Akteure."

Der Untersuchung liegen 836 Suchergebnisse zu Grunde. Ausgewertet wurde das jeweilige Interesse der untersuchten Websites. Da einige Seiten mehrere Interessen verfolgten, gab es die Variablen "Interesse 1" und "Interesse 2", die in der folgenden Grafik zusammengefasst wurden.



Interesse der Akteure

Interesse der Akteure (n=836, Zeitraum: 15.10.2010 bis 11.11.2010), Abweichungen von 100% Relative Häufigkeit) aufgrund von Rundungsfehlern



Insgesamt verfolgen 44,7 Prozent der Akteure ein kommerzielles Interesse. Diese setzen sich wie folgt zusammen:

  • 23 Prozent Vermarktungsorientiert – die Website ist auf die Anwerbung von Kunden und der Präsentation des eigenen Leistungsspektrums orientiert
  • 15,1 Prozent öffentlichkeitsarbeit – die Website bietet Zusatzinformationen zum Thema Gesundheit an
  • 6,6 Prozent Serviceorientiert – die Website ist darauf ausgerichtet, mit dem Kunden in Dialog zu treten und ihm Service anzubieten

45,1 Prozent der Akteure verfolgen ein informativ-verbraucherorientiertes Interesse und stellen dem Verbraucher kostenlos Informationen zur Verfügung. Da keine Krankenkasse dahinter steht, wird kein kommerzielles Interesse unterstellt. Ein politisches oder persönliches Interesse wird von keiner der Websites verfolgt.



Hypothese bestätigt Die Hypothese ist bestätigt. Es treten auf den ersten drei Ergebnisseiten sogar keinerlei politische
   Akteure auf. Das mehrheitliche Interesse ist kommerziell.


Bewertung zu Hypothese 2

Im Ranking treten womöglich keinerlei staatliche oder politische Akteure auf, da diese direkt keine Krankenversicherung anbieten, beziehungsweise keine Krankenkasse sind. Sie sind lediglich für die Regelung und Gesetze zuständig und werden daher mit eher unter Begriffen wie "Gesundheitsreform" oder "Zusatzbeiträge" auftreten, da diese Themen immer wieder in der Politik und somit auch in den Medien auftauchen. Zudem ist der Begriff "Krankenkasse" sehr allgemein, sodass die Politik sich womöglich auf speziellere Begriffe beschränkt. Dass die Verbraucher zum Thema Krankenkasse informiert werden, liegt somit in der Hand der Krankenkassen selbst.

Außerdem ist es den Krankenkassen wahrscheinlich sehr wichtig unter dem Begriff "Krankenkasse" gefunden zu werden, da sie das Internet als Möglichkeit sehen, kostengünstig Werbung zu schalten. Daher geben sie womöglich mehr Geld für Suchmaschinenoptimierung aus als zum Beispiel das Bundesministerium für Gesundheit.



Ergebnisse zu Hypothese 3

"Wenn bei der Suchmaschine Google nach dem Begriff Krankenkasse gesucht wird, dann ergibt sich auf den ersten 10 von 30 Ergebnissen während der Untersuchung keine Rangänderung."

Der Untersuchung liegen 280 Suchergebnisse zu Grunde. Es wurden nur die Ränge 1 bis 10 untersucht. Eine Website kann auf der ersten Ergebnisseite bei Google durchaus mehrmals auftreten und somit auch mehrmals in die Auswertung einfließen.



Bereitsteller auf den Rängen 1 bis 5 (n=280, Zeitraum: 15.10.2010 bis 11.11.2010)



Bereitsteller auf den Rängen 6 bis 10 (n=280, Zeitraum: 15.10.2010 bis 11.11.2010)



Die Suchergebnisse auf den Rängen 1 bis 10 veränderten sich im Laufe des Untersuchungszeitraumes. Insgesamt treten auf den ersten 10 Rängen 21 verschiedene Websites auf. Die Schwankungen auf den hinteren Rängen sind stärker als auf den vorderen drei Plätzen. In 89,2 Prozent der Fälle liegt die Techniker Krankenkasse (TK) auf Platz 1. Die DAK konnte die TK nur an drei Tagen ablösen. Etwas mehr als die Hälfte der Zeit lag die DAK auf Platz 2 (57,1 Prozent), auf Rang 3 lag in 64,3 Prozent der Fälle die Barmer GEK.



Anzahl der Platzierungen auf den Rängen 1 bis 10 (n=280, Zeitraum: 15.10.2010 bis 11.11.2010)



Innerhalb der ersten zehn Plätze ist Dipl. Ing. Mathias Sjuts mit der Website krankenkassentarife.de insgesamt 50 Mal und damit am häufigsten vertreten. Dies zeigt auch, dass die Seite, obwohl nur 30 Tage untersucht wurden, mehr als ein Mal an einem Tag im Ranking vertreten sein muss. Die Techniker Krankenkasse war insgesamt 32 Mal im Ranking vertreten. Danach folgen Wikipedia und Euro-Informationen mit jeweils 28 Platzierungen.



Hypothese nicht bestätigt Die Hypothese ist nicht bestätigt. Die Akteure auf den ersten drei Plätzen sind zwar fast immer die
   gleichen, treten jedoch beinahe täglich in anderer Reihenfolge auf. Auf den hinteren Plätzen treten
   viele verschiedene Akteure in ständig wechselnder Reihenfolge auf.



Bewertung zu Hypothese 3

Das Ranking bei Google ist nicht statisch, sondern insofern dynamisch, als dass sich die Platzierung der einzelnen Akteure stetig verändert. Die einzelnen Akteure bleiben aber im Großen und Ganzen gleich. Ein möglicher Grund dafür ist, dass Google angeblich auch darauf eingeht, was angeklickt wird. Suchen also beispielsweise innerhalb eines Tages zehn Personen nach dem Begriff "Krankenkasse" und acht von ihnen klicken auf den Zweitplatzierten, während nur zwei auf den Erstplatzierten klicken. Dann wird der Zweitplatzierte besser bewertet und ist somit am nächsten Tag auf dem ersten Platz, was einen ständigen Rangwechsel mit sich zieht.

Ein weiterer Grund für die Rangwechsel könnte sein, dass die Betreiber etwas an ihrer Website verändert haben, was ihnen ein besseres oder schlechteres Ranking beschert. Da der Begriff hart umkämpft ist, führen womöglich schon kleine änderungen zu einem Rangwechsel. Die Techniker Krankenkasse ist dennoch in neun von zehn Fällen auf dem ersten Rang, was auf eine besonders gute Suchmaschinenoptimierung und eine gewisse Konstanz auf der Seite schließen lässt.



Ergebnisse zu Hypothese 4

"Wenn bei der Suchmaschine Google nach dem Begriff Krankenkasse gesucht wird, dann erscheinen auf den ersten 30 Ergebnissen mehrheitlich kommerzielle Anbieter statt aktueller, journalistischer Berichterstattung."


Der Untersuchung liegen 836 Suchergebnisse zu Grunde. Es wurde, wie in Hypothese 2, die Variablen "Interesse 1" und "Interesse 2" ausgewertet.



Interesse der Akteure

Interesse der Akteure (n=836, Zeitraum: 15.10.2010 bis 11.11.2010), Abweichungen von 100% aufgrund von Rundungsfehlern



Die Grafik zeigt, dass nur 10,1 Prozent der untersuchten Websites ein informatives Interesse, ausgedrückt durch journalistische Berichterstattung, verfolgen. 44,7 Prozent der Websites verfolgen hingegen ein kommerzielles Interesse.



Hypothese bestätigt Die Hypothese ist bestätigt. Es treten deutlich mehr kommerzielle Anbieter als journalistische
   Berichterstattung auf den ersten drei Ergebnisseiten auf.



Bewertung zu Hypothese 4

Google selbst verfügt über eine Kategorie namens News. Aktuelle, journalistische Berichterstattung wird sich somit vornehmlich unter diesem Punkt finden und nicht unter der allgemeinen Suchfunktion von Google. Die Ergebnisse zu der Hypothese sind somit deutlich nachvollziehbar. Auch sind auf den ersten drei Ergebnisseiten viele Krankenkassen zu finden, die journalistische Seiten erfolgreich auf die hinteren Plätze verdrängen. Außerdem wird, wer bestimmte Informationen sucht, eher nach spezielleren Begriffen oder direkt auf Nachrichtenseiten suchen.



Ergebnisse zu Hypothese 5

"Wenn bei der Suchmaschine Google nach dem Begriff Krankenkasse gesucht wird, dann erscheinen auf den ersten drei Ergebnisseiten mehrheitlich Anzeigen von privaten Krankenversicherungsanbietern."

Der Untersuchung liegen 820 Suchergebnisse von Google zu Grunde. Es wurden die Anzeigen oberhalb und rechts von den Suchergebnissen berücksichtigt.



Art der Anzeige

Art der Anzeige (n=820, Zeitraum: 15.10.2010 bis 11.11.2010)



Knapp 80 Prozent der Anzeigen bei Google stammen aus dem dienstleistenden Gewerbe, 15,9 Prozent stammen von gesetzlichen Krankenkassen. Lediglich 1,8 Prozent der Anzeigen sind von privaten Krankenkassen.



Hypothese nicht bestätigt Die Hypothese ist nicht bestätigt. (Die Studierenden stellten in ihrer Untersuchung fälschlicherweise
   fest, dass die Hypothese bestätigt wurde. Dies ist jedoch ein reiner Flüchtigkeitsfehler.) Nur ein
   geringer Anteil der Anzeigen bei Google stammt von privaten Krankenkassen. Die Mehrheit der
   Anzeigen wird vom dienstleistenden Gewerbe geschaltet.



Bewertung zu Hypothese 5

Bei dieser Hypothese liegt die Vermutung nahe, dass private Krankenkassen nicht zwingend unter dem Allgemeinbegriff "Krankenkasse" gefunden werden wollen beziehungsweise eher für den Begriff "Private Krankenkasse" Geld ausgeben. Die Anzeigen werden vor allem vom dienstleistenden Gewerbe geschaltet. Der Grund dafür ist einfach: Dienstleister möchten vor allem neue Kunden werben und schalten daher Anzeigen bei Google. Möglich ist auch, dass das dienstleistende Gewerbe als Krankenkassenvermittler agiert und sogar Provisionen von den Krankenkassen erhält. Die Provisionen wären dann ein besonderer Reiz, Anzeigen zu schalten.



Ergebnisse zu Hypothese 6

"Wenn bei den Suchmaschinen Google und Bing nach dem Begriff Krankenkasse gesucht wird, dann sind die Verteilungen der Anzeigenarten nahezu gleich."

Der Untersuchung liegen 820 Suchergebnisse bei Google und 1067 Ergebnisse bei Bing zu Grunde. Es wurden die Anzeigen oberhalb, rechts und unterhalb der Suchergebnisse berücksichtigt.



Art der Anzeige nach Suchmaschine

Art der Anzeige nach Suchmaschine(Google n=820, Bing n=1067, Zeitraum: 15.10.2010 bis 11.11.2010), Abweichungen von 100% aufgrund von Rundungsfehlern



Die Verteilung der Anzeigen bei den beiden Suchmaschinen Google und Bing ist, wie die obere Grafik zeigt, nicht gleich. Bei Bing ist beispielsweise der Anteil der Anzeigen aus dem dienstleistenden Gewerbe um 13 Prozent höher als bei Google. Des Weiteren sind bei Bing wesentlich weniger Anzeigen von gesetzlichen Krankenkassen (0,1 %) zu finden als beim Konkurrenten Google (15,9 %). Anzeigen von privaten Krankenversicherungen sind bei beiden Suchmaschinen ähnlich schwach vertreten.



Hypothese nicht bestätigt Die Hypothese ist nicht bestätigt. Gesetzliche Krankenkassen werben vor allem bei Google, während
   das dienstleistende Gewerbe vornehmlich bei Bing Anzeigen schaltet.



Bewertung zu Hypothese 6

Google ist mit 90 Prozent Marktanteil die größte Suchmaschine in Deutschland. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dies der Grund, warum gesetzliche Krankenkassen eher Google nutzen, um auf sich per Anzeigen aufmerksam zu machen als Bing. Das dienstleistende Gewerbe versucht auf beiden Portalen zu werben, hat allerdings bei Bing weniger Konkurrenz und ist dort noch deutlicher vertreten als bei Google.