Zusammenfassung

Die Studierenden stellten sich vor der Untersuchung die folgende Forschungsfrage. Mit Hilfe der vier Haupthypothesen wurden die Suchergebnisse von Google untersucht und die Forschungsfrage beantwortet. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse findet sich unter der Forschungsfrage.


Mit welcher wertenden Tendenz und welchen Themen wird Guido Westerwelle über Google-Web und Google-News dargestellt? Von welchen Akteuren und Medien wird Guido Westerwelle über Google-Web und Google-News dargestellt? Und wie verändert sich das Ranking bei gleichbleibendem Suchbegriff Guido Westerwelle innerhalb des Untersuchungszeitraums?



Platz 1 für die Opposition

Die Untersuchung zeigt, dass Google-Web und Google-News bei Eingabe des Suchbegriffs "Guido Westerwelle" mehrheitlich Printmedien auf den ersten 20 Plätzen positionieren. Dabei werden die Zeitungen Bild und Die Welt des Axel Springer Verlages stets auf den ersten drei Rängen angezeigt. Guido-Westerwelle.de erscheint bei Google-Web in knapp 94 Prozent der Suchanfragen auf der ersten Position. Es bleibt dennoch unklar, welche Kriterien für das Ranking eines Mediums oder Akteurs entscheidend sind. Dennoch ist es erstaunlich, dass sich andere Zeitungen (neben den Produkten des Axel Springer Verlages) nicht mit dem Begriff "Guido Westerwelle" im Untersuchungszeitraum in der Agenda von Google positionieren.



Image ist alles

Mehr als 1.000 Themen konnten die Studierenden während des Untersuchungszeitraums codieren. Besonders auffällig dabei war, dass in der Agenda von Google Presseunternehmen auftauchen, die keine neutrale Berichterstattung gewährleisten und stattdessen viele eindeutige Wertungen von den Studierenden in diesem Zusammenhang codiert wurden. Die Studierenden vermuten, dass sich die oft stark wertende Berichterstattung auf das umstrittene Image Westerwelles zurückführen lässt. Gestützt wird diese These dadurch, dass das Thema Image am häufigsten codiert wurde.

Weiterhin konnte ermittelt werden, dass der Außenminister Guido Westerwelle von Google häufig mit innenpolitischen Themen platziert wurde. Mit seinen kritischen Aussagen zum Thema Hartz IV sorgte der Vizekanzler für viele Diskussionen. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Akteure deshalb in knapp der Hälfte der Fälle negativ wertende Formulierungen in ihren Beiträgen über das Thema Hartz IV im Zusammenhang mit Guido Westerwelle gebrauchen. Zusätzlich konnte festgestellt werden, dass vieldiskutierte Ansichten vermehrt von Google auf den vorderen Plätzen gerankt werden. Positive Wertungen erreicht der FDP-Politiker mit dem Thema soziales Engagement. Da sich jedoch lediglich 1,5 Prozent der Untersuchungseinheiten mit diesem Image-verbessernden Aspekt beschäftigen, müsste die Berichterstattung durch die Presseabteilung des Politikers in diesem Bereich verstärkt werden.



Zufall oder Strategie?

Bestätigt werden konnte, dass die ersten 20 Plätze bei Google-Web und Google-News nicht automatisch auch die aktuellsten Informationen zum Suchbegriff liefern. Die Analyse der Daten zeigt, dass sich das Ranking nur zu einem kleinen Teil nach dem Erscheinungsdatum richtet.

Der Anzeigenbereich der Ergebnisseiten wurde nur von wenigen Akteuren dominiert. Nur an 5 von 16 Tagen der Datenerhebung waren Werbeanzeigen überhaupt vorhanden. Hierbei konnten sowohl Verweise auf kommerzielle als auch auf meinungsbildende und informierende Zielseiten codiert werden. Erstaunlich ist allerdings, dass an den untersuchten Tagen immer wieder die gleichen Akteure auf den ersten Plätzen positioniert sind. Auch an dieser Stelle könnte die Arbeit der Presseabteilung Westerwelles optimiert werden. Denn es ist schon sehr verwunderlich, dass die FDP bzw. Westerwelle selbst den Begriff Guido Westerwelle nicht nutzen, um eigene Werbeanzeigen zu schalten und in den Google AdWords auf sich aufmerksam machen.