Forschungsgegenstand



Suchbegriff

Die Agenda-Setting-Hypothese trifft Aussagen über die Behandlung und Verbreitung von Themen durch die Massenmedien und deren Aufnahme bei den Rezipienten. Der Grundsatz der Agenda-Setting Theorie besagt, dass sich Menschen intensiver mit den Themen auseinandersetzen, über die die Massenmedien besonders häufig berichten. Eine Agenda ist in dem Sinne eine "Rangfolge der Themenprioritäten in den Medien (Medienagenda), bei den Rezipienten (Publikumsagenda) und bei politischen Akteuren (Policy-Agenda)."



Media-Agenda-Setting (Tagesordnung der Medien)

Diese ergibt sich nach der Häufigkeit, mit der die Massenmedien in einem bestimmten Zeitraum über bestimmte Themen berichteten. Dabei setzen die Medien ihre eigenen Prioritäten und die Menschen richten sich automatisch danach.



Publikums-Agenda-Setting (Tagesordnung des Publikums)

Diese befasst sich mit der Beziehung der Themen, über welche in den Medien berichtet wird und der Themen, die das Publikum beschäftigen. Hier herrscht eine große übereinstimmung denn die "Medienagenda schafft sich Publikumsagenda"; und es gibt nur seltene Fälle, in denen das Publikum es schafft, bestimmten Themen die Relevanz zu verleihen und damit die Medien-Agenda zu beeinflussen.



Policy-Agenda-Setting (Tagesordnung der Grundsätze)

Diese untersucht den Zusammenhang der öffentlichen Meinung und der politischen Entscheidung. Dabei stellt sich die Frage, inwiefern die politischen Akteure die öffentliche Meinung wahrnehmen und vertreten.



Forschungsinteresse

Natürlich ist es in der heutigen Zeit von großem Interesse, einschätzen zu können, inwiefern die wirtschaftliche Welt von der medialen Berichterstattung beeinflusst wird respektive sich beeinflussen lässt. Um dies zu erforschen, sind die Studenten der Jadehochschule von der zentralen Fragestellung ausgegangen:

Inwiefern wirkt sich die Berichterstattung der Financial Times Deutschland über die ausgewählten Unternehmen auf deren Aktienkurs aus?

Anhand dieser Ursache (Berichterstattung der Financial Times Deutschland) Wirkungs- (Entwicklung des Aktienkurses) Kreislaufes wurden bestimmte Korrelationen untersucht. Die Financial Times Deutschland gehört neben der Börsenzeitung und dem Handelsblatt zu den wichtigsten Quellen für wirtschaftliche Informationen. Sie ist ein überregionales Pflichtblatt der acht deutschen Wertpapierbörsen und ein anerkanntes Veröffentlichungsorgan für die gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtmitteilungen börsennotierter Unternehmen. Damit hat auch die Internetseite der Financial Times Deutschland einen großen Stellenwert in der deutschen Wirtschaft und vermutlich einen wichtigen Einfluss auf die Informationsbeschaffung und gleichzeitig auf die Meinungsbildung der Leser.



Rahmenbedingungen

  • Es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass die Medienagenda die Publikumsagenda beeinflusst.
  • Als Startpunkt der Untersuchung wurde der 31. März 2012. Von diesem Zeitpunkt aus wurden anhand mehrerer vorher festgelegter Kriterien jeweils 30 Artikel zu den Unternehmen rückwirkend ausgewählt. Der Zeitraum der Rückwirkung ist allerdings nicht begrenzt.
  • Die Themenkategorien dieser Artikel sind trennscharf gewählt.
  • Untersucht werden die 5 umsatzstärksten DAX-Unternehmen: Volkswagen AG, E.ON AG, BASF SE, Daimler AG, Siemens AG
  • Im Verlauf der Untersuchung repräsentieren die jeweiligen Aktienkurse der Unternehmen die Bevölkerungsagenda.

Die Auswertung der Daten beruht auf einem vorher entwickelten Codebuch, das Ihr hier herunterladen könnt.